Road to Perdition (2002)

Kame: Seph, die dritte Runde Comic Verflmungen hat begonnen! Was nehmen wir diesmal durch? Spiderman? Superman?

 

realsephiroth: Hättest du wohl gerne - aber weit gefehlt, das wäre doch viel zu Mainstream^^ Wir schnappen uns stattdessen einen Film, von dem viele leute garnicht mal wissen, das er auf einem Comic basiert - und zwar "Road to Perdition"

 

K: Ach, Tom Hanks spielt wieder einen Familienvater, ist das wieder sone Komödie wie Big oder Forrest Gump?

 

r: Ich würd jetzt zwar Forrest Gump nicht als Komödie einstufen, aber ich weiß worauf du hinaus willst. Man sollte erwähnen, das der Familienvater seinen Lebensunterhalt mit Ermordungen verdient und es sich hierbei um einen waschechten Gangsterfilm handelt.

 

K: So ist es, Hanks spielt den Handlanger Sullivan der für den örtlichen Gangsterboss die Drecksarbeit macht, ein Handwerk das eines Tages sein Sohn Michael mit eigenen Augen mitbekommt. Sein Verhängnis, denn durch dieses Ereignis wird Sullivans Familie fast vollkommen ausgelöscht, nur Michael und er überleben und versuchen sich nun zu rächen. Wow...Düster!

 

r: Stimmt. Nur weil Tom Hanks mitspielt muss es ja noch lange keine Familienkomödie sein. Aber in der Tat war die Verwunderung und Überraschung damals bei den Leuten groß, Hanks plötzlich in der Rolle eines Killers zu sehen also in einer Rolle, die so völlig gegen den Strich besetzt wurde. Aber der Oscar-Preisträger ist ja einer der wandelbarsten Schauspieler, die Hollywood zu bieten hat.

 

K: Wobei die Darstellung vom Gangster Sullivan nicht eindimensional ist: Klar ist er ein Auftragsmörder und Schläger, aber keiner der daran spaß hat oder bedenkenlos jeden umnietet. Er bleibt ein Mann der seine Familie ernähren will, und dafür halt seine Seele, zumindest zum Teil, verkauft hat  So beginnt eine Fahrt mit Vater und Sohn, die sogar von jemanden verfolgt werden, stimmts?

 

r: Oh ja. Inzwischen ist nämlich Auftragsmörder Harlen Maguire (Zitat: Ich schieße Tote) auf die beiden angesetzt worden. Dieser wird gespielt von Jude Law der seinerseits in Filmen wie "A.I. - Künstliche Intelligenz", "Repomen" oder jüngst in den "Sherlock Holmes" Filmen zu sehen war. Nimmst du ihm den Auftragskiller ab?

 

K: Nein, nicht so richtig, denn das Problem ist das er vom Sohn des Gangsterbosses beauftragt wurde, einem feigen, dummen, sadistischen Kindskopf. Und DER wir gespielt von wem?

 

r: Vom (noch) aktuellen "James Bond" Daniel Craig. Auch dabei in "Cowboys & Aliens" oder "München". Aber ich muss sagen mir gefällt da die Rollenaufteilung eigentlich recht gut. Ich nehme Craig den blöden, arroganten, ungeduldigen Versager (denn das ist er) schon eher ab als ich es in dieser Form Jude Law abkaufen würde. Ich meine - Craig sieht schon aus wie ein großer, blöder SchlägerXD

 

K: Ich sehe es genau umgekehrt: Der eher zartgliedrige, kleine Law als böser Killer und der harte James Bond als passiver Nichtsnutz? Ich hätte sie genau anders herum besetzt, aber Law als zynischer Mörder ist auch okay, auch wenn Vater und Sohn den Hauptpart haben.

 

r: So, jetzt haben wir Hanks in der Hauptrolle, Jude Law und Daniel Craig in Nebenrollen - dann fehlt uns eigentlich nur noch ein Mann, nämlich der Gangsterboss selbst John Rooney der immer wieder hin und her gerissen ist, da er weiß, was für eine Niete sein Sohn ist, ihn aber trotzdem verteidigen und schützen muss, eben WEIL er sein Sohn ist

 

K: Ja, der wirkt eigentlich netter als ein Gangsterboss sein sollte, wer spielt den Mann denn?

 

r: Wird gespielt vom großartigen Paul Newman, der 10 mal für den Oscar nominierte Newman ist leider bereits im Jahr 2008 verstorben. In seiner über 50 jährigen Filmkarriere spielte er in Kultstreifen wie "Die Katze auf dem heißen Blechdach", "Flammendes Inferno" oder "Die Farbe des Geldes" (Oscar) Im Gegensatz zur Comicfassung des Gangster Rooney, die eher sehr cholerisch ist spielt Newman den Gangsterboss eher ruhig und besonnen was mir aber durchaus gut gefällt.

 

K: Das ist eh das große Thema des Films: Väter und Söhne. Sullivan und sein Sohn sind dank der Situation geradezu gezwungen nun mehr Zeit miteinander zu verbringen, und auch der Gangsterboss und sein Sohn sind immer mal wieder Thema. Das Spiel zwischen Hanks und dem Jungen mutet sogar manchmal komisch an, wenn er ihm z.B. beibringt ein Auto (zu Fluchtzwecken) zu fahren.

r: Wenn ein Sohn mitkriegt das der eigene Vater ein Killer ist, ist es denke ich mal nur natürlich, das die Beziehung eher distanziert ist. Von da her gibt auch der Sohn ne gute Leistung ab

 

K: Aber die Beziehung war ja VORHER eher distanziert! Erst ab den Moment wo sie sozusagen auf der Flucht sind lernt Michael seinen Vater mehr kennen

 

r: Natürlich finden die Beiden zusammen, aber eben erst mit der Zeit

 

K: Man sollte wohl noch erwähnen das der Film Zeitlich 1930 so spielt, das heißt also Schlapphüte, lange Mäntel und Maschinenpistolen, das hat man auch gut eingefangen oder?

 

r: Die Zeitperiode von Al Capone ist wohl das klassische Gangsterszenario. Die Ausstattung des Filmes ist dahingehend phantastisch. Auch der Kamera sollte ein großes Lob ausgesprochen werden, diverse Einstellungen sind einfach nur episch. Und was noch nicht unerwähnt bleiben sollte ist die Filmmusik von Thomas Newman, die der Atmosphäre noch den letzten Pfiff gibt.

 

K: Ach du übertreibst: Casablanca hatte ein episches Set, oder Citizen Kane. Aber Road to Perdition hatte einige "klasse Szenen" sicher, alleine wo man versucht Sullivan zu töten oder der Showdown mit dem Gangsterboss aber ansonsten würden mir kaum denkwürdige oder epische Szenen einfallen.

 

r: Die Szene der die Leibwächter aus dem Gebäude auf die regennasse Straße laufen und Aufstellung nehmen, während Sullivan weit hinter ihnen im Dunkel steht und man die MG Salven durch den Regen schießen sieht und er langsam ins Helle tritt, während er alle niedermäht ist zum Beispiel einfach nur genial gefilmt.

K: Ich will mal lieber ein Fazit für mich ziehen: Road to Perdition ist ein sehr stimmiger Film über einen Jungen der seinen Vater wohl besser kennenlernt als die Meisten. Das Ganze ist ein schön düsterer, jedoch für mich nicht außergwöhnlicher Film, dafür gibt es einige Unstimmigkeiten in der Besetzung, und im Gegensatz zu meinem geschätzen Kollegen lasse ich mich vom Set nicht so simpel einwickeln. Abschließend bleibt zu sagen: Tom Hanks mit Schnurrbart rockt! 3 von 5 Punkten

 

r: Über die ein oder andere Besetzung kann man mit Sicherheit streiten. Hanks macht seine Sache gut, Newman sogar sehr gut. Ich mag den Film wegen der Geschichte - natürlich. Aber der Film bietet auch eine grandiose Gangsteratmosphäre! Die Comicverfilmung bot mir ein intensives Seherlebnis, Set und Kameraführung sind ein Fest für die Augen und die Musik für die Ohren. Ich kann 4 Punkte geben, sollte aber erwähnen, das man Gangsterfilmen gegebüber nicht unbedingt abgeneigt sein sollte. Aber was die Sache mit dem Einwickeln angeht

 

K: Jaaa? :D

 

r: Um einen Film glaubhaft zu machen, braucht es eben auch ein glaubhaftes, gut gemachtes Set. Oder würde dir der Film gleich gut gefallen, wenn er in Tante Frieda`s Kramerladen um die Ecke spielen würde? Oder wenn das Wagenrennen in "Ben Hur" in der örtlichen Fußgängerzone gefilmt worden wäre?

 

K: Das Set ist passend ja, ich sehe es und nicke gelassen, während du es als Set vom Winde verweht warhnimmst ^^ Es ist wie gesagt stimmig, aber nix so außergewöhnliches für mich wie eben Ben Hur und co, das sehen wir anders

 

r: Dir den Schnurrbart abreiß

 

K: Ahhhhhh XX

 

r: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa, leide!!!!!!!!!!!!!!!!

 

K: Mit Schmerzen bedanke ich mich dennoch bei dir und während ich die Blutung stoppe danke ich allen lesern! Comicwochen sind zuende X_X

 

r: Bis denn dann

 

Kames Wertung:

realsephiroths Wertung:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0