Gran Torino (2008)

Kame: Seph, was tust du denn hier? OO

 

realsephiroth: Was ich hier tue? Es ist wieder mal Zeit, einen Film zu besprechen!

  

K: Ui, und was hast du uns denn ausgesucht?O0

 

r: Heute geht es um den Film "Gran Torino", von und mit - na? - richtig, Clint Eastwood :)

  

K: Oh jeah, ein Western sicher wa? *_*

 

r: Möchte man meinen, ne? Aber leider muss ich jetzt alle Westernfans unter euch enttäuschen

 

K: Ohhh D:

 

r: Der gute Clint Eastwood hat statt dessen mit dem Film  da ein waschechtes Drama spendiert

 

K: Ohhh! :D

 

r: Kurz zur Handlung, Kame?

 

K: Na ok, also es geht um Walt Kowalski der seine Frau verloren hat, und nun alleine in einem Viertel voller Ausländer lebt. Er ist schon alt und wird von seiner Familie gänzlich mißverstanden, ein Schicksal das er mit dem Nachbarsjungen Tao teilt. Als dieser  ihn bei einer Mutprobe bestehlen will, entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, und der alte Walt wird vom guten Eastwood gespielt, stimmts Seph?

 

r: Richtig, in Gran Torino sehen wir Eastwood wieder mal als Schauspieler vor der Kamera. Und es ist schon ein wahrer Genuss zuzusehen, wie Eastwood seiner Figur Leben einhaucht. Beinahe möchte man meinen Eastwood spiele nicht nur den mürrischen, rassistischen, konservativen Kriegsveteran sondern man habe ihn leibhaftig vor sich!

K: Aber Moment mal Seph: Ist Clint Eastwood nicht auch der Regisseur? Kann sowas gut gehen???O_0

 

r: Es ist mit Sicherheit so, das es nicht immer gut geht, wenn Regisseur und Hauptdarsteller ein und dieselbe Person sind. Bei Eastwood ist aber das Gegenteil der Fall. Da er inzwischen ein sehr erfahrener Regisseur ist und dazu schon seit über 40 Jahren auch Schauspieler, hat das bestens hingehauen. Man möchte garnicht glauben zu welch intensivem Spiel "Dirty Harry" fähig ist^^

 

K: Ich gebe mich ja schon geschlagen, er war ja auch bei Million Dollar Baby nicht umsonst Oscar-geehrt. Und ich gebe zu, die Darstellung des Walt ist herrlich, denn er ist zwar Rassist und nennt jeden Spaghettifresser, Schlitzauge oder ähnliches, doch meint er das nichtmal abfällig sondern schrullig, was den alten Recken recht liebenwert macht für den Zuschauer, denkst du nicht?

 

r: Bei mir war es jedenfalls so, das ich ihn ab dem ersten Auftritt trotz - oder gerade wegen - seiner Macken und Eigenschaften symphatisch fand. Die Tatsache, das er mit seiner Meinung auch nicht hinterm Berg hält, tut da sein Übriges dazu. Ich erinnere mich da zum Beispiel an ein Gespräch zwischen ihm und einem jungen Priester, der meinte, ihm gewachsen zu sein XD

 

K: Oh ja, Clint Eastwoods Rolle ist nicht auf den Mund gefallen, alleine die Szene im Friseursalon hat mich Tränen lachen lassen. Also ist der Film Friede Freude Eierkuchen?

 

r: Oh nein, keines Wegs. Trotz der schrulligkeit Eastwoods und einiger doch recht amüsanten Situationen hat der Film eine durchaus ernste Grundstimmung, mit der Themen wie Rassismus, Gewalt und Bandentätigkeiten aufgegriffen werden

 

K: Wobei, ich finde der Film hält da eine gute Waage: Er ist so unterhaltsam ohne albern zu werden und dennoch so ernst ohne gezwungen moralisch zu wirken

 

r: Stimmt, den berühmten moralischen Zeigefinger erspart man dem Zuschauer - was wahrscheinlich daran liegt, das man die Vorgänge eben durch die klaren Augen Kowalski`s sieht. Aber trotz aller Lobhudelei muss ich sagen, das der Film auch eine - zumindest für mich - hauchdünne, negative Seite hat

 

K: Echt? O0 Das will ich nun genau wissen!

r: Von Beginn an ist Kowalskis Charakter genau definiert. Rassistisch, mürrisch, stur, immer grantig. Für mich vollzieht sich ganz einfach die Wandlung zum Freund und Helden der Nachbarschaft zu schnell. Ich hätte gerne noch etwas mehr "Kowalski" gehabt

 

K: Ach ich weiß nicht, die entwaffnende, reine Dankbarkeit der ausländischen Nachbarn (Hmong heißt ihr Volk) überrumpelt ihn halt ^^

 

r: Naja, das - und das ganze Essen, das man ihm aus Dankbarkeit darbietet ;)

 

K: Wobei ich kein Schweinefleisch essen würde das auf meiner Veranda steht X_x  Spielen die anderen Schauspieler eigentlich auch mit oder sind das alles nur Statisten?

 

r: Tja, es sind natürlich noch mehr Schauspieler dabei, aber eigentlich niemand, den man noch kennen würde/müsste/sollte. Was das angeht, ist der Film eine reine Eastwood-Show

 

K: Stimmt, Tao ist ganz nett, und auch seine Schwester ist recht smart, aber so wirklich relevant sind die nicht. Kommen wir zum Fazit?

 

r: So soll es sein. Diesmal lasse ich dir den Vortritt

 

K: Oh ich bin da wirklich gnädig, denn ich wusste erst nicht was mich erwartet und war maßlos überrascht: Ein tolles Drama über Freundschaft, Familie und Rassen. Schafft es ohne Kitsch ganz oben auf meine Liste. Mein persönlicher Film des Jahers 2008: 5 F'ing Punkte

 

r: Die Storyline an sich ist nicht neu. Aber entscheidend ist das "Wie". Eastwood in einer super Rolle, tolle Regie und Spitzendialoge. Einzig der bereits genannte Punkt trübt etwas den Gesamteindruck. Aber immer noch ein toller Film und sehr zu empfehlen. 4 Punkte von mir

 

K: Du nochmal zum Abschluss ne Frage an dich: Was ist denn bitte ein "Gran Torino"? Oo; Klingt wie GTA

 

r: Das namensgebende Automodell ist ein Ford Gran Torino Sport. So eines steht in Kowalskis Garage XD

 

K: Ach stimmt, danke für die Erleuchtung! Dann danke ich dir ganz herzlich und wünsche allen Lesern fröhliches schauen!

 

r: Gleichfalls und bis zum nächsten Mal!

 

Kames Wertung:

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Kommentare: 1
  • #1

    OrpheusHarp (Sonntag, 01 Mai 2016 16:13)

    Wieder eine sehr gelungene Filmvorstellung.

    Ich selbst kenne den Film nicht, muss aber sagen, dass euer Bericht doch Lust auf mehr macht.
    Mich interessiert es auch, wie solche rassistische Bezeichnungen doch schrullig wirken können xD

    War wieder eine Freude, es zu lesen.