Conan (2011)

Kame: Okay Seph eine philosophische Frage zum Beginn: Was ist das schönste im Leben?

 

realsephiroth: Äh... Zu kämpfen mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu vernichten. Und sich zu erfreuen am Geschrei der Weiber? Das würd mir jetzt mal bei dieser Frage als erstes so spontan einfallen.

 

K: Gesprochen wie ein echter Österreicher! Aber sag mal...hatten wir diesen Dialog nicht schonmal? Was sollen wir denn heute besprechen?O_O

 

r: Wie du wahrscheinlich leicht an meiner luftigen Lendenschurzaufmachung, der zottigen Langhaarperücke und dem großen Schwert erkennen kannst, gehts heute abermals um Conan. Aber nicht um Arnold`s zweiten Teil, sondern um die Neuauflage von 2011.

 

K: Ja der Vokuhila steht dir eindeutig! Tatsächlich ist heute im letzten Teil unserer "Remake" Wochen die Neuverfilmung des Fantasystreifens im Gespräch. Warum remaked man eigentlich dauernd die Schwarzenegger? Erst Predator, dann Total Recall und nun das? Wozu? Weil die alten Schinken so verbesserungswürdig wären?

 

r: Na, ich denke mal das dieser Gedanke nicht unbedingt der Erste ist, der einem Hollywoodproduzenten durch den Kopf geht. Natürlich gehts in erster Linie immer um die Möglichkeit, Kohle zu scheffeln. Ein anderer Grund kann sein, das natürlich jede Generation eine aktuelle, zeitgemäße Version bestimmter Filme braucht. (Oder zumindest was als solche angesehen wird). Oder ein Studio muss einfach wieder mal einen Film machen und weiß sonst nix besseres.

 

K: Öhm ja da würde ich auch eher Letzteres vermuten. Unser Film startet mit der Geburt des Helden... mitten in einer Schlacht! Kein Wunder das der junge Barbar Conan schon früh das kämpfen innehat. Doch wie im Orginal wird bald auch sein Heimatdorf von einem bösen Magier überfallen: Sag nicht James Earl Jones muss wieder herhalten

 

r: Ne, auch wenns sicher lustig gewesen wäreXD Conans Dorf wird diesmal vom Magier Khalar Zym überfallen, der dort nach einem Fragment einer Knochenmaske sucht, die er wieder zusammensetzen will, um unendliche Macht zu erhalten. Ist doch wieder mal ein ganz tolles und vor allem ABSOLUT EINZIGARTIGES Motiv.

 

K: Khalar Zym? XD da klang Thulsa Doom....naja okay auch nicht viel besser. Nun denn er bekommt von Conans Vati immerhin einen Teil dieser Supermaske... und muss den armen Kerl dafür nur mit heißem Blei übergießen... aua. Sag bloß Klein-Conan nimmt das locker!

 

r: Naja, wie mans nimmt. Conan überlebt den Angriff Zym`s als Einziger und verlässt daraufhin sein Dorf. Fortan zieht er plündernd durch die Lande und ist bald als Pirat berüchtigt. 20 Jahre später verdingt er sich dann mit einem Gefährten als Söldner und so wurde aus Klein-Conan Groß-Conan.

K: Und den spielt wer?

 

r: Den erwachsenen Conan spielt ein Typ namens Jason Momoa. Diesen Hawaiianer sah man zum Beispiel jüngst im Film "Shootout" an der Seite von Sly Stalone. Serienliebhaber kennen ihn aber wahrscheinlich eher aus der ersten Staffel von "Game of Thrones".

 

K: Hawaiianer? Echte Babaren sollten doch aus Österreich kommen! Aber Spaß beiseite, ich gebe zu von der Optik würde ich dem dunkelhäutigen Langhaar auch eher den Babaren abkaufen als einst dem bleichen Arnold, wobei die Figur Conan ja nun nicht gerade großes Darstellungstalent verlangt.

 

r: Nun, das ist sicher wahr. Conan muss eigentlich nur wenig "Gefühle" darstellen. Einsamkeit, Zorn und Wut, Rachsucht. Wenn einer das kann ist schon halb gewonnen. Er als Darsteller ist für mich zwar schon ein Manko des Filmes, aber von allen noch so ziemlich das kleinste XD

 

K: Der Plott geht natürlich weiter: Magier Lametta hat endlich die komplette Maske, braucht aber noch das Blut einer bestimmten Auserwählten damit das Ding auch funktioniert. Hier kommt die weibliche Hauptrolle Tamara ins Spiel, besagte Auserwählte die sich in Conans Arme rettet. Muss ich mich schuldig fühlen wenn ich keine echte Erinnerung an die Dame habe Seph?

 

r: Äh, öh... eigentlich nicht. Tamara ist halt eben die Frau, die irgendwie immer dabei sein muss, weil... äähhhm, naja, mir fällt jetzt nicht ein, warum, aber es ist nunmal so. Der Vollständigkeit halber sagen wir mal die Tussi heist in Real Rachel Nichols. Und die hat bei solchen Meilensteinen der Filmgeschichte mitgewirkt wie "Dumm und Dümmerer", "G.I. Joe" oder "Shopgirl". Die bekanntere von beiden Frauen im Film ist jedoch mit Sicherheit Zym`s Tochter Marique.

 

K: Ja! Rose McGowan! Ich habe lange überlegt woher ich den Namen kenne: Das war eine der Nebendarstellerinnen von SCREAM! Ich weiß nämlich noch das ich mich gut an ihren "Pullover" erinnerte XD Die spielt die böse Tochter des bösen Magiers... und sieht aus wie (ich schwöre es) die Borgkönigin aus Star Trek! XD

r: Diese Ähnlichkeit ist sicher nicht ganz zu leugen. Die Frau hat heute aber noch das ein oder andere Werk vorzuweisen, von Scream mal ganz abgesehen. So war sie von 2001 bis 2006 in der -mir unverständlicherweise- beliebten Serie "Charmed" zu sehen sowie auch im Tarantino/Rodriguez Doppelpack Deathproof/Planet Terror zu sehen

 

K: Hab ich alles zum Glück(?) verpasst. Letztendlich kommt es zu viel Action, einem großen Finale und... der Film funktioniert nicht wirklich oder?

 

r: Ne, also ganz ehrlich, der Film funktioniert zumindest für mich überhaupt nicht.

 

K: Warum? Sag bloß der Lendenschurz war dir zu knapp!

 

r: Tja, der Schurke Zym ist kurz gesagt ziemlich lächerlich. Ich mag ja den Darsteller Stephen Lang, aber die Rolle ist sowohl schwach angelegt als auch gespielt. Die Kulissen sehen nicht kinotauglich aus (wen wunderts, wenn man in Bulgarien dreht), es wird viel zu viel geredet und die Musik - einer der größten Pluspunkte von Arnold`s Filmen - ist so gut wie nicht existent, einfach grauenhaft. Also da kommt echt nichts rüber.

 

K: Interessant das du diese Schwerpunkte nennst, denn ich TEILE deine Meinung, würde aber andere Sachen ankreiden. Handlung, Schauspieler, Kulisse... es ist alles arg standartisiert, denn man kennt den Plott aus aberduzend anderen Filmen. Mir fällt jetzt aus dem Kopf KEINE Szene ein die wirklich kreativ oder denkwürdig war, dir?

 

r: Es gab im ganzen Film eigentlich nur eine einzige Szene, bei der ich kurz mal schmunzeln musste und die mir deswegen gut in Erinnerung blieb. Nämlich als er dem Gefängniswärter den Schlüssel essen ließ und den Gefangenen dann sagte, der Schlüssel sein in seinen Eingeweiden. Ansonsten war der Film für mich absolut vergessenswürdig.

 

K: Ja darin liegt das Kernproblem: Er macht nichts offensichtlich falsch, aber auch absolut nichts wirklich einzigartig. "Conan" im Orginal hatte den Vorteil einer der erste Film dieser Art zu sein, aber welche Entschuldigung hat der neue Film? Er nimmt sich nie zu ernst, verpasst aber auch die Gelegenheit bewusst ironisch zu sein. Er traut sich nicht eine vollkommene Neuinterpretation zu werden, ist aber auch zu faul dem Orginal mehr Tribut zu zollen. Leider einfach nur ein recht nichtssagender Film, lauwarme 2 Punkte von mir

 

r: Wenn man hergeht und einen Film neu auflegt, also ein Remake anfertigt, muss man sich immer mit dem Original vergleichen lassen, egal ob man nun in die gleiche Kerbe schlägt oder nicht. Wenn sich irgendjemand daran erinnert habe ich Schwarzenegger´s Conan hier die volle Punktzahl gegeben, eben weil ich den Film liebe. Der neue Conan macht so ziemlich alles falsch, was der alte richtig gemacht hat. Mehr kann ich dazu nicht sagen und gebe (gnädigerweise) noch 1 Punkt.

 

K: Na hoffentlich denkt kein Leser das der Film wirklich denkwürdig schlecht ist und unterhaltsamer Trash sein kann XD

 

r: Um dem vorzubeugen - DIESER FILM IST KEIN UNTERHALTSAMER TRASH! Wenn dem so wäre, hätte ichs anklingen lassen XD

 

K: Wahre Worte von unserem Babaren. Dann danke ich dir, und föhn dir jetzt mal deine Mähne!

 

r: Ich werd sie wieder abrasieren, ist viel bequemer^^